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Kampagne 2022
Das Jahr der Extreme
Im Zwei-Schichtsystem wurden bei schönstem Wetter Hot-Dogs an die Fahrer verteilt, um den Dank für die Flexibilität und die Umstellung auf Gewerblichkeit auszudrücken. V.l.n.r.: Laura Schott, Moritz Weisser, Dr. Larissa Kamp, Veit Nübel. FOTO: VbwZ

Im Zwei-Schichtsystem wurden bei schönstem Wetter Hot-Dogs an die Fahrer verteilt, um den Dank für die Flexibilität und die Umstellung auf Gewerblichkeit auszudrücken. V.l.n.r.: Laura Schott, Moritz Weisser, Dr. Larissa Kamp, Veit Nübel. FOTO: VbwZ
Kampagne 2022
Das Jahr der Extreme
Von Dr. Larissa Kamp lk – In diesem Jahr verläuft die Kampagne anders als üblich und auch anders als im Sommer angenommen. Von Trockenheit und Hitze geprägt, zeigten die Proberodungsergebnisse sehr geringe Erträge bei überdurchschnittlich hohen Zuckergehalten bis zu 22 %. Leider konnte sich dieser „Rosinen-Effekt“ nicht durchsetzen und die hohen Zuckergehalte wurden durch Niederschläge und neuem Blattaustrieb schnell verwässert und das Werk Offenau pendelt sich im Moment bei rund 16,1 % ein. Im Gegensatz dazu konnte auf der Ertragsseite ein deutlich größerer Zuwachs als angenommen verzeichnet werden. Aktuell liegt die Planung bei 68 t/ha und scheint auch realistisch erreichbar zu sein. Nach einem solchen extremen Jahr sind diese Mengen mehr als zufriedenstellend. Mit knapp 74 t/ha ist die LMZ Herrenberg ertragsmäßig an der Spitze. Mit 17,1 % Zuckergehalt sind auch diese Werte in der Region südlich von Stuttgart am höchsten.
Südzuckerweit niedrige Zuckergehalte und nicht zufriedenstellende Erträge
Da jedoch auch hier nicht die 18 % der Vertragsgrundlage erreicht werden können zeigt deutlich, dass es ein durchwachsendes Jahr war. In Summe sind die Zuckergehaltswerte ausbaufähig, dennoch kann man für Baden-Württemberg einen ersten Erfolg im Kampf gegen SBR verbuchen. Im Vergleich zu den anderen beiden O-Werken scheint Offenau den höchsten Zuckerertrag zu generieren, auch dank der flächendeckenden Umstellung auf SBR-Sorten.
Aktuell läuft die Rübenanfuhr auf Hochtouren und trotzt den schlechten Witterungsbedingungen fürs Roden, Laden & Reinigen. Planmäßig sollen die letzten Rüben am Weihnachtsmorgen ins Werk gefahren werden. Dass es nun doch eine längere Kampagne als erwartet gibt, liegt an den bereits erwähnten unerwarteten Ertragszuwächsen sowie den großzügigen Rübenverschiebungen.
Rund 65.000 t Rüben aus der Region „Schwaben“ wurden und werden in geballter Kraft nach Offenau gefahren. Üblicherweise gehen diese Rüben aus dem süd-östlichen Gebiet in Baden-Württemberg nach Rain am Lech, da dies das frachtgünstigste Werk ist. Grund für den Rübentausch dieses Jahr ist die unsichere Situation der Energieversorgung in den bayrischen Werken. Durch diesen logistischen Klimmzug sollte im Vorfeld gewährleistet werden, dass alle Rüben mit Sicherheit abgenommen und verarbeitet werden. Dass ein derartiger Rübentausch viele Herausforderungen mit sich bringt, ist klar. Hier haben die Abfuhrgruppen hervorragende Arbeit geleistet und an dieser Stelle ein großes Dankeschön für die nicht selbstverständliche Flexibilität und den Einsatz!
Einsatz und Flexibilität der Abfuhrgruppen zeichnen Baden-Württemberg als besonders teamfähige Region aus
Um auch den LKW-Fahrern hier den Dank auszudrücken haben Rohstoffabteilung und Verband Ende Oktober eine kleine Aktion im Rübenhof gestartet. Bei bestem Wetter wurden an alle Fahrer nach der Ausgangsverwiegung Würstchen verteilt. Natürlich war dies nur ein symbolischer Dank, sollte aber die Wertschätzung gegenüber der Abfuhrgruppen ausdrücken – für die gelungene Umstellung auf die Gewerblichkeit und die Herausforderung Rüben aus dem Ulmer Raum nach Offenau zu fahren.
