Verband

Der erste LKW der LMZ Ludwigsburg wird am Montagmorgen verladen. FOTO: Schwerdtle

Vegetationsrückblick

Das Rübenjahr und der Kampagnestart 2022

Lang ersehnter Regen macht das Roden endlich möglich

lk – Das Rübenjahr war für das gesamte Verbandsgebiet leider herausfordernd. Nach der Aussaat kämpften manche Schläge mit Spätfrostereignissen. Dies führte vereinzelt zu unregelmäßigen Beständen mit stark unterschiedlichen Bestandsdichten. Die ausbleibenden Niederschläge und die extreme Hitze den ganzen Sommer über verschärfte die Situation weiter.

So sollte das Rübenjahr ganz anders werden als das vergangene, in welchem wir durch ausreichende Niederschläge sehr üppige Bestände hatten. Die Rüben entwickelten sich sehr langsam und waren kaum in der Lage Blatt zu bilden. Durch die permanente Trockenheit schliefen die Bestände mehr oder weniger den gesamten Sommer über und eine Entwicklung war nahezu ausgeschlossen.

Vegetation von Hitze und Trockenheit geprägt

Die heißen Temperaturen konnten leider weder die Blattläuse und noch die Zikade von einem Zuflug abhalten. Beide Insekten machten sich wie in den vergangenen Jahren in unseren Beständen bemerkbar und konnten bonitiert werden.

Dennoch ist die typische Symptomatik von SBR in diesem Jahr später eingetroffen und vielerorts zeichnen die Bestände deutlich geringere Anzeichen. Möglicherweise ist hier ein erster Effekt der flächendeckenden neuen Sorten zu beobachten. Dieser Trend spiegelte sich auch in den Ergebnissen der Proberodung wider.

Natürlich ist auch der „Rosinen-Effekt“ ein Grund für die sehr hohen Zuckergehalte, aber dass Offenau die Spitzenposition unter Südzucker-Werken in Bezug auf Zuckergehalt einnimmt, war nicht zu erwarten.

Leider blieb auch der Spätsommer heiß und trocken und die Debatte um den Kampagnenstart war geprägt über die Diskussion möglicher Zuwächse und den wirklich katastrophalen Rodebedingungen. Man einigte sich schlussendlich auf den 26. September als Starttermin. Niederschläge und kühlere Temperaturen sorgten endlich für Entspannung in Bezug auf die Rodebedingungen.

Der erste LKW der LMG Kraichgau am Montagmorgen nach Entladung wurde herzlich von Südzucker und Verband in Empfang genommen (v.l.n.r.: Laura Schott, Ralf Haußäcker, Dr. Henrik Reimann, Marco Schwedes, Veit Nübel, Dr. Larissa Kamp, Kathrin Geitz). FOTO: Schwerdtle

Kampagnestart

Pünktlich um 8:00 Uhr am Montagmorgen des 26. Septembers rollte der erste LKW in Offenau auf die Waage. Die Ambitionen, der erste LKW zu sein, schienen bei einigen Abfuhrgruppen hoch zu sein; bereits drei LKW warteten vor den Toren. Geschafft hat es die LMG Kraichgau, welche mit Marco Schwedes den ersten LKW auf den Weg geschickt hatte. Neben seinen Aufgaben im Aufsichtsrat ist Schwedes seit der Umstellung auf die Gewerblichkeit auch der stellvertretende Verkehrsleiter der Abfuhrgruppe.

Größere Rübenverschiebung durch Energiekrise und Trockenheit

Dass in diesem Jahr und in dieser Kampagne alles etwas anders ist als gewohnt, ist durch viele äußere Faktoren bedingt. So kommt es in diesem Jahr zu größeren Verschiebungen der Rübenmengen, wodurch ausnahmsweise auch die Zuckerrüben aus Oberschwaben nach Offenau gefahren werden. Die Rüben aus dem Ulmer-Raum nahe der bayrischen Grenze werden im Normalfall in Rain am Lech verarbeitet. Mit geballten Kräften werden nun diese zusätzlichen Rüben auf den weiten Weg nach Offenau gebracht. Hier ist die Umstellung der Abfuhrgruppen auf die Gewerblichkeit ein Segen, da so überhaupt der Transport über die lange Entfernung realisierbar ist. Alle Abfuhrgruppen fahren mit einem oder mehreren Fahrzeugen in die südlichen Gebiete und helfen so der Abfuhrgruppe aus Ober-Schwaben, die Menge zu transportieren.

Leider wurde die Anfuhr bzw. der Start des Werkes durch einen flächendeckenden Stromausfall etwas eingebremst. Nach diesen kleineren Startschwierigkeiten läuft nun alles normal und auch die Rübenanfuhr kann wie geplant stattfinden.

Marienkäfer als Nützlinge im Rübenschlag. FOTO: Kamp