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Mitgliederversammlung in Ilsfeld-Auenstein: Vorsitzender Rukwied erläutert agrarpolitische Themen. FOTO: Kamp

Mitgliederversammlung des Verbandes

„Zucker ist ein natürliches Produkt“

Regionalität muss besser genutzt und ausgelobt werden

lk – Am 20. September lud der Verband zur Mitgliederversammlung ein. Als Hauptredner konnte Dr. Niels Pörksen, Vorstandsvorsitzender der Südzucker AG gewonnen werden.

Nach Begrüßung folgte ein ausführlicher Bericht des Vorsitzenden Joachim Rukwied. Neben zuckerspezifischen Themen gab er einen Einblick in die allgemeine Situation in der Agrarbranche mit Hinblick auf politische Entscheidungen und Herausforderungen. Er betonte, dass er Offenau für einen zukunftsfähigen Standort halte. Es sei ein junges Werk mit viel Potenzial. Man müsse die Vorteile der Regionalität und der heimischen Produktion besser ausloben. Zertifizierter Zucker aus Baden-Württemberg gibt den Rübenanbauern und der Region bzw. dem Werk ein Alleinstellungsmerkmal. Auch die langfristige Planung in den Betrieben sprach er an und wies auf die pflanzenbaulichen Vorteile der Rübe hin.

Dr. Pörksen: Zucker ist Kerngeschäft des Konzerns

Diesen Punkt griff Dr. Pörksen in seiner Rede auf und stimmte dem Vorsitzenden zu, dass die Regionalität besser genutzt und ausgelobt werden müsse. Er bekannte sich klar zum Zuckergeschäft und versicherte, dass dieses Kernelement der Südzucker AG sei. Sie sei damit groß geworden und halte nach wie vor daran fest.

Neben seinem Bekenntnis zur Zuckersparte stellte er die neue Strategie der Südzucker Group vor sowie die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Südzucker steht. Viele neue Projekte und Ideen sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden, um zukunftsfähig und wirtschaftlich zu bleiben.

Die anschließende Aussprache mit den Mitgliedern warf insbesondere zwei Kernproblematiken auf. Zum einen das mangelnde Wissen über Zucker bei der Bevölkerung und zum anderen die verheerende Situation auf den Betrieben durch steigende Betriebskosten.

Aufklärung bei Endverbrauchern ist wichtig und muss forciert werden

Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, wo ihr Zucker herkommt oder gar wie dieser produziert bzw. extrahiert wird. Hier muss deutlich mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, um Wörter wie „Industriezucker“ zu entkräften. Hier braucht es im Grunde keine Neuerungen, sondern nur eine Richtigstellung. Der Zucker wird auf dem Feld durch Photosynthese in der Rübe produziert und ist ein natürliches Produkt, welches durch einfaches Auskochen extrahiert wird.

Die Thematik der steigenden Betriebskosten und Unwirtschaftlichkeit war klar an die Südzucker adressiert. Nur mit einer angemessenen Bezahlung können die Betriebe wieder den notwendigen Rohstoff produzieren. Steigende Zuckerverkaufspreise und eine tendenzielle Unterversorgung des Marktes kann man wohl als positive Vorzeichen sehen.

Insgesamt war die Mitgliederversammlung gut besucht und bot eine Plattform um sich über Aktuelles, Herausforderungen und die neusten Entwicklungen auszutauschen.