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CropEnergies erwirbt Anteile am nieder­ländischen Start-up für bio­basierte Chemikalien Syclus

CropEnergies – Die CropEnergies AG, Mannheim, beteiligt sich an dem niederländischen Start-up-Unternehmen für biobasierte Chemikalien Syclus BV, Maastricht. CropEnergies erwirbt 50 % des Stammkapitals der Gesellschaft. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 1,8 Mio. Euro. Ziel ist der Bau einer großtechnischen Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Ethylen aus erneuerbarem Ethanol. Ethylen ist eine Grundchemikalie, die in der Regel aus fossilem Öl und Gas hergestellt wird und in der chemischen Industrie, insbesondere für Kunststoffe und Polymere, die in Alltagsprodukten verwendet werden, weit verbreitet ist. In der Vergangenheit lag die europäische Nachfrage nach Ethylen bei etwa 20 Mio.t pro Jahr. Die Anfangsinvestition wird in die Entwicklung der künftigen Anlage fließen. Syclus wird die technische und wirtschaftliche Tragfähigkeit der Produktion von erneuerbarem Ethylen im Industriepark Chemelot, Geleen, Niederlande, ausarbeiten. Die Gespräche mit potenziellen Kunden werden vertieft. Bei einem positiven Ergebnis ist der Beginn des Basic Engineering für Ende 2023 geplant. Syclus plant den Bau einer Anlage mit einer jährlichen Produktionskapazität in der Größenordnung von 100.000 t, die 2026 in Betrieb genommen werden soll. Dies würde eine Investition von 85 bis 100 Mio. Euro erfordern.

Syclus wurde im Jahr 2021 von einer Gruppe von Experten aus der chemischen Industrie gegründet. Die Vision von Syclus ist es, ein führender Hersteller von 100 % biobasiertem, erneuerbarem Ethylen zu werden. Es soll als nachhaltige Alternative mit einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck zu Ethylen auf Basis von fossilem Öl und Gas eingesetzt werden. Zu den wichtigsten Anwendungen für Kunststoffe und Polymere auf Ethylenbasis gehören Verpackungen, Baumaterialien, Automobilanwendungen, Farben, Klebstoffe, Fasern, Kleidung und viele weitere Produkte des täglichen Lebens. Ethylen aus erneuerbarem Ethanol bietet eine schnelle, sichere, erschwingliche, nachhaltige und wirkungsvolle Option, um die anhaltende Nachfrage der Gesellschaft nach Kunststoffen zu befriedigen und ihr Ziel von netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Mit diesem Produkt kann die steigende Nachfrage nach nachhaltigen und recycelbaren Kunststoffen befriedigt werden. Für CropEnergies ist die Investition in Syclus ein weiterer Schritt in der Umsetzung der 2021 begonnenen strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Bisher hat CropEnergies vor allem erneuerbares Ethanol als klimafreundlichen, heimischen Kraftstoffersatz sowie Lebens- und Futtermittel produziert. Im Rahmen der Diversifizierungsstrategie wird künftig, neben dem Megatrend der weitgehenden Defossilisierung der Mobilität, auch die Defossilisierung anderer Wirtschaftssektoren im Fokus stehen. Dr. Stephan Meeder, CEO der CropEnergies AG: „Die Herstellung von erneuerbarem Ethylen aus unserem nachhaltigen Ethanol ist ein guter Weg, um den Chemiesektor unabhängig von fossilen Ressourcen zu machen. Mit Syclus haben wir einen Partner gefunden, der umfangreiches Know-how und Erfahrung in der Produktion von Basischemikalien mitbringt und unsere Vision teilt, nachhaltige Produkte aus Biomasse zu entwickeln, die zu einer klimafreundlichen Welt beitragen.“ Syclus plant den Bau und Betrieb einer Produktionsanlage für erneuerbares Ethylen im Industriepark Chemelot in Geleen, der an das europäische Pipelinenetz für Ethylen angeschlossen ist. Verschiedene Abnehmer der Chemikalie verfügen ebenfalls über Produktionsanlagen in Chemelot. Igor Hensing, CEO von Syclus: „Mit Crop Energies gewinnen wir einen finanzstarken und wichtigen strategischen Partner, der als einer der führenden nachhaltigen Ethanolproduzenten in Europa anerkannt ist und über ausgezeichnete Kenntnisse der Lieferkette verfügt. Wir freuen uns darauf, uns gemeinsam auf den Weg in eine grünere Zukunft zu machen.“ Joris van Willigenburg, Gründer von Syclus, fügt hinzu: „Dies ist einer der schnellsten Wege, um die Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie zu verbessern. Es passt perfekt zur Infrastruktur von Chemelot und ihren Ambitionen.“