Verband

Der gemeinsame Info-Stand von Verband und ARGE Zuckerrübe Südwest war während der DLG-Feldtage eine gut besuchte Anlaufstelle für Fragen rund um den Zuckerrübenanbau. Im Praktiker-Gespräch war dabei insbesondere die Expertise der jungen NIKIZ- und SONAR-Forscher zur Schilf-Glasflügelzikade und der durch sie übertragenen SBR-Krankheit gefordert.   FOTOS (3): Wendel

DLG-Feldtage in Kirschgartshausen:

NIKIZ und SONAR stellen sich vor

Projekt-Teams im Austausch mit Politik und landwirtschaftlicher Praxis

cw – Vom 14. bis 16. Juni war das Südzucker-Versuchsgut Kirschgartshausen Gastgeber der diesjährigen DLG-Feldtage. Dabei waren auch der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V. und die ARGE Zuckerrübe Südwest mit einem gemeinsamen Info-Stand vertreten. Im Fokus stand hier vor allem die Projektarbeit, in der seit 2020 nach neuen Lösungen für ein nachhaltiges Insekten- und Krankheitsmanagement geforscht wird.

Zikade und SBR: Schnelle Lösungen benötigt!

Viele Anbauer nutzten die Gelegenheit, vor Ort mit den jungen Forscherinnen und Forschern aus NIKIZ- und SONAR-Projekt ins Gespräch zu kommen. Vor allem Fragen zur SBR-Krankheit und möglichen Bekämpfungsansätzen trieben die Praktiker um. Dies bestätigte einmal mehr die Richtigkeit und Dringlichkeit der Entscheidung, speziell SBR und deren Überträger, die Schilf-Glasflügelzikade, ins Zentrum der Projektarbeiten zu stellen. Ohne Zweifel stellt SBR aktuell die größte Bedrohung für den südwestdeutschen Zuckerrübenanbau dar und erfordert dringend schnelle Lösungen. Die Projektarbeit des Verbandes findet daher in enger Zusammenarbeit mit mehreren Partner-Betrieben „in der Praxis für die Praxis“ statt, sodass Strategien unmittelbar praktisch erprobt werden können – begleitet durch ein weit gespanntes Netzwerk aus Wissenschaft, Forschung und Beratung.

Ohne politische Unterstützung geht es nicht. Umso mehr freuten sich der Verbandsvorsitzende Walter Manz und sein Geschäftsführer Dr. Christian Lang über den politischen Dialog vor Ort. Foto links (v.l.): Walter Manz, Anna Dettweiler (SONAR-Projekt), Staatssekretär Andy Becht (Landwirtschaftsministerium RLP), Dr. Pascal Kremer (Landwirtschaftsministerium RLP), Dr. Christian Lang Foto rechts (v.l.): Jaqueline Rauschkolb, Michael Simon, Markus Stein – AK Landwirtschaft und Weinbau der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz

Dank für Unterstützung

Beeindruckt von dieser praxisnahen Forschung zeigten sich auch die Vertreter verschiedener politischer Parteien, die am Verbandsstand zu Gast waren, allen voran die Staatssekretäre Andy Becht (Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz) und Oliver Conz (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – siehe auch Feldtage-Artikel im überregionalen Teil). Auch Mitglieder des Arbeitskreises Landwirtschaft und Weinbau der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz hatten sich Zeit für das Gespräch auf den DLG-Feldtagen genommen. Der Verbandsvorsitzende Walter Manz bedankte sich insbesondere noch einmal beim rheinland-pfälzischen Staatssekretär für die fortgesetzte Unterstützung.

Bäuerliche Familienbetriebe nicht aus den Augen verlieren

Verbandsgeschäftsführer Dr. Christian Lang zeigte jedoch auch deutlich die Grenzen aktueller Lösungsansätze insbesondere im Bereich der Robotik auf und mahnte, die bäuerlichen Familienbetriebe nicht aus den Augen zu verlieren. „Das sind Lösungen für große Biobetriebe mit großen, ebenen Flächen, aber nicht für unsere klassischen familiengeführten Gemischtbetriebe, die auf kleineren Strukturen wirtschaften, oft auch in Hanglage und/oder auf steinigem Boden“, erklärte er. „Technik und Digitalisierung können an bestimmten Stellen Hilfsmittel sein, aber sie lösen nicht – vor allem nicht kurzfristig – unsere drängendsten Probleme. Deshalb bleibt es unerlässlich, auch Forschungsansätze abseits der Digitalisierung zu verfolgen. Und dafür braucht es weniger ideologische Scheuklappen und vor allem noch viel mehr politische und ganz konkret auch finanzielle Unterstützung!“

In Folgeterminen sollen der politische Dialog vertieft und weitere Informationen ausgetauscht werden.