Folgen der Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade für die Landwirtschaft

Die rasante Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade stellt eine bedeutende Bedrohung für den deutschen Zuckerrüben- und Kartoffelanbau dar. Wurde sie zunächst nur in der Gegend um Heilbronn gesichtet, erweitert sich das Befallsgebiet zunehmend. ...

Mittlerweile werden Funde auch in Rheinhessen, Franken und der Wetterau gemeldet. Den Landwirtinnen und Landwirten bleibt zunächst nicht viel übrig, als die Symptome zu beobachten. Das sind bei Kartoffeln Welkeerscheinungen sowie Gummiknollen und bei den Zuckerrüben die SBR (Syndrom der niedrigen Zuckergehalte). Sie zeigt sich mit Chlorosen und Nekrosen an älteren Blättern, Asymmetrien am Blattneuaustrieb sowie Nekrosen an Gefäßleitbündeln des Rübenkörpers.

Bei den Rüben kann die Sortenwahl eine erste Gegenmaßnahme sein, da einige Sorten scheinbar eine höhere SBR-Toleranz aufweisen. Klassische Pflanzenschutzmittel sind noch nicht verfügbar und auch eine biologische Bekämpfung wurde noch nicht gefunden. Da die Nymphen der Zikaden, die im Boden überwintern, sich in tiefere Lagen des Bodens zurückziehen können, ist auch eine Bodenbearbeitung nicht wirkungsvoll. Lediglich eine weite Fruchtfolge kann helfen, die Zikaden durch Nahrungsentzug auszuhungern und so ihren Bestand zu reduzieren. Allerdings würde das bedeuten, dass beispielsweise kein Winterweizen mehr nach Rüben angebaut werden sollte, was nicht immer möglich ist in der Praxis.

Das Forum BETA-SOL in Worms Anfang August hat sich mit den Problemen durch die Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade beschäftigt. Es wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Dabei wurde deutlich, wie viel bereits in Bezug auf den Schutz vor der Zikade und SBR getan wird. Näheres zum Forum, aktuelle Entwicklungen sowie eine Übersicht über die Ergebnisse werden Sie auch in der nächsten Ausgabe der dzz – Die Zuckerrübenzeitung finden.

BETA-SOL Gruppenbild