Hitze und Trockenheit bereiten Sorgen

Zuckerrüben dürsten nach Regen

Nach einer auf vielen Standorten noch guten Getreideernte im Süden Deutschlands machen die Hitze und vor allem die anhaltende Trockenheit in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen und Nordbayern Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben schwer zu schaffen.

Auf Standorten mit leichteren Böden ist das Wachstum der Pflanzen bereits seit einiger Zeit zum Stillstand gekommen. Die Rüben reduzieren aufgrund des Wassermangels ihren Blattapparat. Mittlerweile zeigen sich die Folgen der Dürre auch auf den guten Standorten (unser Bildmaterial vom 12. August aus dem Ochsenfurter Gau).

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Die ersten Proberodungen ergaben in den betroffenen Regionen des VSZ-Gebietes Rübengewichte, die um ca. 30 % unter dem Vorjahreswert und auch deutlich unter dem fünfjährigen Mittel liegen. Der Zuckergehalt befindet sich hier zwar weit über dem, was jahreszeitlich zu erwarten wäre, vermag aber insgesamt den negativen Einfluss der ungünstigen Witterung nicht zu kompensieren. Weitere Proberodungen sind im 14-tägigem Abstand vorgesehen. Spitzenerträge wie 2014 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr nicht mehr zu erreichen.

 

Zu dieser Situation veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 11. August 2015 folgende Mitteilung:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
als Ergänzung zur gestrigen Berichterstattung über die extreme Bodentrockenheit in Deutschland, die in vielen Regionen weiter anhält, haben wir für Sie eine Grafik erstellt, die zeigt, wie hoch das Niederschlagsdefizit im mm (Liter pro Quadratmeter) in den Regionen Deutschlands vom 1. April 2015 (seit Beginn der Vegetationsperiode) bis gestern, 10. August 2015 ist. In einigen Regionen wie Teilen des Rhein-Main-Gebiets, sind seit 1.4. fast 150 Liter Regen pro Quadratmeter zu wenig gefallen.

Zur Einordnung zeigt die 2. Grafik die mittleren Niederschläge in Liter pro Quadratmeter in Zeitraum 1.4. bis 10.8. im vieljährigen Durchschnitt der Periode 1981 bis 2010. Legt man die Karten nebeneinander wird sichtbar, dass zum Beispiel die angesprochen Gebiete des Rhein-Main-Gebiets nur auf etwa 50 Prozent des üblichen Niederschlags kamen."

Grafik 1: Grafik 2:
Niederschlagsdefizit Vegetationsperiode seit 1.4.2015
Mittlere Niederschläge in Deutschland im Zeitraum 1.4. bis 10.8.