Zu viele Niederschläge fallen in Mato Grosso, dem größten brasilianischen Sojaanbaugebiet, hingegen leiden die südlichen Bundesstaten wie Paraná oder Rio Grande de Sul unter Hitze und Dürre. In den vergangenen vier Wochen sollen nur rund 55 Prozent der sonst ortsüblichen Regenmengen gefallen sein. Dies nehmen die Börsen zum Anlass, die Preise für Sojabohnen und Zucker zu treiben. So kletterte der Zuckerpreis an der New Yorker Terminbörse für den Zuckerkontrakt Nr. 11 innerhalb von vier Wochen von knapp 14,8 US-Cents/lb (ca. 238 €/t) auf fast 18,1 US-Cents/lb (ca. 291 €/t).
Zuckerrohrschätzungen sinken
Copersucar, ein Zusammenschluß brasilianischer Zuckerproduzenten und -exporteure, hat mittlerweile seine Ernteerwartungen für das aktuelle Zuckerwirtschaftsjahr gesenkt. Als Begründung für diesen Schritt nennt das Unternehmen die Trockenheit im wichtigsten Zuckerrohranbaugebiet Brasiliens, die Region im Radius von 1.000 km um Sao Paulo. Es wird nun damit gerechnet, dass die Zuckerrohrernte 2014/15 nicht mehr bei 610 Mio. t sondern nur noch bei 570 Mio. t liegen wird. Im Vorjahr betrug die Rohrernte dieser Region 596 Mio. t, so die Angaben des Zuckerverbandes Unica.
Lag die Schätzung für die Zuckererzeugung 2014/15 der Region Sao Paulo bisher bei 35 Mio. t, ist sie nun um 3,0 Mio. t auf 32 Mio. t gesenkt worden. Im Vorjahr betrug die Zuckerproduktion 34,3 Mio. t. Die Erzeugung von Ethanol soll ebenfalls niedriger als erwartet ausfallen. Ging man bisher von 26,4 Mio. m³ für die Saison aus, wird die Prognose jetzt auf 25,4 Mio. m³ gesenkt. Im Vorjahr waren es 25,5 Mio. m³.