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Rübenernte

Kurze Kampagne nach langer Trockenheit

Enorme Ertrags- und Qualitätsunterschiede

cb – Nach einem zunächst guten Start ins Rübenjahr war die weitere Entwicklung der Bestände geprägt von der extremen Trockenheit, die von Mai bis September vorherrschte. Abgesehen von dem einen und anderen Gewitter, ist in vielen Regionen nur etwa ein Drittel der sonst üblichen Niederschlagsmenge in den vier Monaten zu verzeichnen gewesen. Infolgedessen waren die Rübenbestände lange Zeit in einem regelrechten Ruhemodus, wobei das „klassische Schlafen“ in den späten Nachmittagsstunden eher selten auftrat.

Bereits bei der ersten Proberodung Anfang August zeigte sich, dass Franken nach dem Superjahr 2021

(86,7 t/ha) wieder mal ein richtiges Trockenjahr ereilt. Mit handgerodeten 39,5 t/ha auf den 21 Proberodungsstandorten lag der Ertrag 30 % unter dem Vorjahr und 27 % unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Der durchschnittliche Zuckergehalt von 20,7 % und ein Blattgewicht von etwa 50 % des üblichen Niveaus verdeutlichten den Trockenstress. Die Abstände vergrößerten sich dann noch zum Teil von Proberodung zu Proberodung, da die ersehnten Niederschläge ausblieben.

Biorübenkampagne

Bereits abgeschlossen ist die Biorüben-Kampagne in Rain am Lech (06.09. bis 15.09). Die 116 Biorübenbauern Frankens haben auf ca. 1.000 ha Anbaufläche einen Durchschnittsertrag von 37 t/ha bei 18,8 % Zuckergehalt erreicht, wobei die Erträge von teilweise unter 10 t/ha bis 70 t/ha reichen. Nachdem zum Beginn der Biorübenkampagne sehr trockene Rodebedingungen herrschten, entspannten dann die Niederschläge die Situation merklich.

Kampagne Ochsenfurt

Die Anfuhr in Ochsenfurt startete am 26. September bei besten äußeren Bedingungen. Mit der Verarbeitung hat das Werk in der Nacht auf Mittwoch begonnen. Im Vorfeld wurde wie schon lange nicht mehr über den Kampagnebeginn diskutiert. Aus Sicht der Anbauer wäre ein späterer Start wünschenswert gewesen, um noch Ertragszuwachs zu ermöglichen. Letztlich haben dann die unsichere Versorgung mit Energie, Betriebs- und Hilfsstoffen sowie die Versorgung der Zuckerkunden den früheren Beginn begründet. Schon früh in der Kampagne lässt sich feststellen, dass Ertrag und Zuckergehalt – je nach Trockenschäden und Mottenbefall – enorm variieren.

Für viele AnbauerInnen ein Rübenjahr zum Abhaken!