Rezepte und Sonstiges

Stand der süddeutschen Zuckerwirtschaft auf dem Gelände der DLG-Feldtage. FOTO: Füge

Mein Pflanzenbau. Meine Zukunft

Drei rundum gelungene Tage

DLG-Feldtage zu Gast auf dem Südzucker Versuchsgut in Kirschgartshausen

Von Caroline Gries und Dr. Peter Risser Sonnencreme und Sonnenhut waren ganz essentiell für den Besuch der DLG-Feldtage 2022 in Kirschgartshausen im nördlichen Mannheim. Hitze mit über 30 °C begleiteten die rund 15.000 Besucher der Feldtage, die vom 14. bis 16. Juni auf dem Gelände des Südzucker-Versuchsgutes in Kirschgartshausen die neuesten Trends im Pflanzenbau erkundeten. Unter dem Motto „Mein Pflanzenbau. Meine Zukunft.“ sind 386 Unternehmen, Verbände und Institutionen aus 20 Ländern nach Baden-Württemberg gekommen, um zukunftsweisende Entwicklungen bei Sorten, Verfahren, Technologien und Betriebsmitteln im Acker- und Pflanzenbau zu zeigen. Auffallend war der hohe Anteil Erstbesucher auf den Feldtagen. Viele angehende Betriebsleiter besuchten die DLG-Feldtage, um sich mit aktuellen Informationen zu versorgen.

Bunte Vielfalt am Stand der süddeutschen Zuckerwirtschaft

Am Stand VE34 präsentierten sich neben Südzucker auch die Mitaussteller VSZ mit Landesverbänden und dzz, der Boden­gesund­heitsdienst, Beneo und CropEnergies sowie das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (Ifab). Zuckerrüben, Blühstreifen, Weizen und Ackerbohnen säumten den Stand, zusammen mit den unterschiedlichsten Fachinformationen:

Forschung rund um die Zuckerrübe

Im großen Forschungspavillon stellten die regionalen Landesverbände in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau und beteiligten Forschungseinrichtungen ihre aktuellen Projekte vor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf der Forschung zum Syndrome Basses Richesses (SBR). Die Schilf-Glasflügelzikade als Überträger dieser Krankheit wird genauso beobachtet wie Läuse als Überträger von Viren und andere Schädlinge, die im Rahmen des Klimawandels immer stärker auftreten.

Mechanische Unkrautbekämpfung im Praxistest

Ein Schwerpunkt der Arbeit auf dem Versuchsgut in Kirschgartshausen ist der Vergleich und die Bewertung von alternativen Verfahren in der Unkrautbekämpfung. Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung von Lösungen für den Zuckerrübenanbau mit reduziertem Pflanzenschutzmitteleinsatz. Anhand von einem Modell einer Reihenhacke mit Bandspritzung oder einem Aggregat des Farmdroids konnten Besucher die Forschungsarbeit verfolgen.

Exklusive Führungen auf dem Versuchsgut

Mit einem Rahmenprogramm wurden Kunden, aber auch Vertreter aus der Politik und Verbände auf dem Hofgut empfangen. Wir konnten die Vielfalt der Südzucker Gruppe mit ihren fünf Segmenten vorstellen und die neu ausgerufene Strategie „Get the Power of Plants“ in den Fokus rücken. Bei einer geführten Tour durch den Schaugarten mit anschließender Demonstration autonomer Unkrautkontrolle wurde die Arbeit auf dem Versuchsgut anschaulich vorgestellt. Wie sieht unsere Fruchtfolge aus, Steigerung der Biodiversität durch integrierte Blühstreifen, Test neuer Verfahren der Unkrautkontrolle. Anschließend wurde der Südzucker-Stand auf dem DLG-Gelände besucht. Insgesamt 50 angemeldete Gruppen mit rund 1.000 Teilnehmern nutzten das Angebot zur Führung.

Auf dem Versuchsgut in Kirschgartshausen werden Blühstreifen in das Rübenfeld integriert. Die Besucher konnten sich über die aktuellen Forschungsergebnisse zum Monitoring von Insekten und Vögeln informieren.

Am Forschungspavillon der Landesverbände: Walter Manz (Vorsitzender Verband Hessen-Pfalz), Andy Becht (Staatsekretär, Ministerium in RLP), Dr. Christian Lang (Geschäftsführer Verband Hessen-Pfalz), Oliver Conz (Staatssekretär, Ministerium in Hessen), Dr. Reinhard Grandke (Hauptgeschäftsführer der DLG). FOTO: Wendel

Dr. Sven Fischer vom Bodengesundheitsdienst erläutert den Besuchern die Eigenschaften des Bodens in Kirschgartshauen und die großen Herausforderungen, die dieser sandige Boden für die Landwirtschaft mit sich bringt.

Die Ackerbohne liefert mit ihrem circa 30-prozentigen Proteinanteil einen natürlichen Grundstoff etwa für die Herstellung von Fleisch- und Milchersatz­produkten. FOTOS (3): Gries

Blühstreifen für mehr Biodiversität

Blühstreifen gehören mittlerweile schon fest zum süddeutschen Zuckerrübenanbau dazu. Dies konnten auch die Besucher der DLG-Feldtage erleben. Die Südzucker-Blühmischung zeigte sich, zusammen mit der Veitshöchheimer Bienenweide, in voller Blütenpracht. Neben den Informationen zum Engagement der süddeutschen Zuckerrübenanbauer, die Jahr für Jahr Blühstreifen in Hülle und Fülle anlegen, stellte das Ifab die Forschungsergebnisse zu den integrierten Blühstreifen in Kirschgartshausen vor: Seit Beginn der Forschung 2018 nimmt die biologische Vielfalt in Kirschgartshausen von Jahr zu Jahr erheblich zu.

Bodenprofil - ein Publikumsmagnet

Auf großes Interesse stieß auch das Bodenprofil des Bodengesundheitsdienstes. Hier konnten die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes „den Kopf ganz tief in den Sand“ stecken. Denn der Unterboden in Kirschgartshausen besteht aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Rhein aus purem Sand.

Die Ackerbohne – eine neue Kultur in der „Südzucker-Familie“

Großer Ansturm bestand auch beim Pavillon von Beneo und CropEnergies. Besonders die in einer Parzelle angebaute Ackerbohne „Tiffany“ stieß auf großes Interesse. Besucher informierten sich über die Produktionsanlage zur Herstellung von Proteinkonzentrat, die in Offstein gebaut werden soll und für deren Versorgung Landwirte zum Anbau von Ackerbohnen gesucht werden. Für kalte Getränke und eine süße Kaffeepause wurde am Stand der süddeutschen Zuckerwirtschaft natürlich auch gesorgt. Im Hauptzelt konnte bei kalten oder warmen Getränken und Kuchen die App „Beet2go“ mit den Entwicklern zusammen unter die Lupe genommen oder am Bildschirm das neueste Südzucker-Video zum Qualitätszeichen Baden-Württemberg geschaut werden. Zum Abschluss des Besuches konnten die Besucher ihr Wissen rund um die Rübe und die unterschiedlichen Segmente der Südzucker AG in einem Quiz testen und an einem Gewinnspiel teilnehmen. Mit Zuckerwatte und einer reich gefüllten Zuckertüte ging es dann los zum nächsten Stand.