Verband

Vorstand und Ausschuss des bad.-württ. Verbandes in der Zuckerfabrik Aarberg in der Westschweiz. FOTO: Südzucker

Zuckerrüben­anbauer in der West­schweiz vor ähnlichen Heraus­forderungen

Zikaden und Virus vorherrschende Probleme

lk – Was die Schweizer Rübenlandwirte im Seeland in der Westschweiz und die Baden-Württemberger gemeinsam haben, sind die Schadbilder von SBR und der virösen Vergilbung. Beide Regionen sind stark gezeichnet und arbeiten mit Hochdruck an Lösungen für diese existenziell-bedrohlichen Krankheiten.

Freilandversuche zum Thema SBR ...

Um sich zu diesen Themen auszutauschen und die Zusammenarbeit auszubauen, haben der Verbandsmitgleider die Schweizer Kollegen Ende Juni besucht. Neben der Besichtigung von verschiedenen Versuchen zu den Themen SBR und viröser Vergilbung stand auch die Vernetzung von Forschung und neuen Projekten an, um so effizient wie möglich an Lösungsansätzen zu arbeiten.

Dass die Schilf-Glasflügelzikade in der Schweiz ebenso aktiv in den Rübenschlägen fliegt, konnte direkt im Feld beobachtet werden. Ähnlich wie in der ARGE-Südwest werden auch hier unterschiedliche Sorten auf ihre Eignung hinsichtlich SBR geprüft.

... und viröser Vergilbung

Ebenso gibt es gesonderte Versuche zum Thema viröse Vergilbung. Hier werden simultan zu den SBR-Versuchen auch unterschiedliche Sorten auf ihre Eignung geprüft. Anhaltspunkt sind hier aber nicht nur neue Züchtungen, sondern auch alte Stämme. Mit diesen älteren Genetiken wurde vor der flächigen Nutzung einer Beize gearbeitet. Nach Zulassung von einer neonikotinoiden Beize wurden jedoch etwaige Züchtungsbemühungen in diese Richtung unterbrochen. Hier kann man von Glück reden, dass diese Züchtungslinien noch erhalten sind und mit diesen weitergearbeitet werden kann. Um die Eignung hinsichtlich viröser Vergilbung zu überprüfen, wurden die Sorten im Freiland künstlich mit den Viren inokuliert, um somit das Schadbild zu bonitieren und schlussendlich die Ertragsleistung und natürlich den Zuckergehalt festzustellen. Wenn sich hier einige Sorten als wenig(er) anfällig präsentieren, werden diese im nächsten Schritt in SBR- Regionen geprüft. So können die Sorten selektiert werden, die bei einer Mischinfektion trotzdem eine stabile Ertragsleistung bieten.

Schilf-Glasflügelzikade kann ohne Probleme auch in der Schweiz gesichtet und identifiziert werden. FOTO: Kamp

Politische Rahmenbedingungen machen keinen Halt vor Schweiz

Neben diesen pflanzenbaulichen Themen wurden auch die Anbaubedingungen grundsätzlich diskutiert und sich zu Möglichkeiten und den üblichen Gepflogenheiten ausgetauscht. Man stellte schnell fest, dass das Gras auf der anderen Seite in etwa genauso grün ist. Auch wenn die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, sind die politischen Rahmenbedingungen vergleichbar – sie orientieren sich oft an der EU-Politik und nehmen daran Maß. Die grundsätzlichen Herausforderungen wie Reduktion von Pflanzenschutzmittel, Wegfall von Wirkstoffen, Ertragseinbußen durch Krankheiten, Flächenrückgang, Verfügbarkeit von Betriebsmitteln und Arbeitskräften. All diese Probleme treffen uns gleichermaßen und machen trotz der schwierigen Lage Hoffnung, dass man nicht allein auf weiter Flur ist.

Mitglieder­versammlung 2022

Dienstag, 20. September um 09:30 Tiefenbachhalle, lsfeld-Auenstein

Tagesordnung

1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht des Vorsitzenden 3. Kassen- und Prüfungsberichte 2020/2021 und 2021/2022 4. Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung 5. Anträge und Aussprache 6. Vortrag: „Südzucker aktuell“ - Referent: Dr. Niels Pörksen, Vorstandsvorsitzender der Südzucker AG 7. Ehrungen 8. Schlusswort Anmeldungen bitte bis Donnerstag, 15.09.2022. Anträge zur Tagesordnung bitten wir bis spätestens 14.09. 2022 schriftlich einzureichen an: Verband bad.-württ. Zuckerrübenanbauer e.V., Gartenstraße 54, 74072 Heilbronn Telefax 07131/789319; E-Mail: vbwz@vbwz.de