Verband

V.l.n.r: Martin Glaser, Annemarie Glaser, Macit Karaahmetoglu, Dr. Volker Proffen, Dr. Larissa Kamp, Fritz Riesch, Veit Nübel, Dr. Georg Vierling.   FOTO: Roth

Verband und Südzucker sensi­bilisieren Politik für regionale Problem

Offener Austausch zum Stellenwert der Zuckerrübe in der Region

lk – In idyllischer Kulisse des Hofladens von Familie Glaser haben sich Vertreter von Südzucker, der SPD-Abgeordnete Macit Karaahmetoglu, Vertreter des Verbandes und Familie Glaser zu einem offenen Austausch getroffen. Es ging darum, den Stellenwert der Zuckerrübe in der Region aufzuzeigen und insbesondere um die Schwierigkeit, die Rübe als wirtschaftliches Glied im Betrieb zu halten.

Produktionstechnische Herausforderungen benötigen Erklärung

Der Abgeordnete nahm sich viel Zeit, um sich die Komplexität des Anbaues erklären zu lassen und die vorherrschenden Probleme zu verstehen. Fritz Riesch und Martin Glaser machten deutlich, welche Themen sie tagtäglich in den Betrieben umtreiben und wo dringend Unterstützung auf politischer Seite benötigt wird. Unterschiedliche Bereiche von Pflanzenschutzmittel, Beizausstattung, Ungleichheit innerhalb der EU, Klimawandel und natürlich SBR wurden besprochen. Hier galt es, die Politik für die Dringlichkeit dieser Themen zu sensibilisieren. Auch die grundsätzliche Wertigkeit von produzierten Rohstoffen und Lebensmitteln wurde thematisiert. Annemarie Glaser beschrieb den Alltag im Hofladen und insbesondere den Rückgang der Nachfrage nach „High-Class“-Produkten seit Ausbruch des Krieges. Die Wertigkeit eines regional produzierten Lebensmittel ist vielen Leuten nicht bewusst und sie sind nicht bereit, den Preis für die Produktion zu tragen. Dass dies ein Missstand ist, musste klar gesagt werden.

Südzucker kämpft für Rübenfläche

Auch für die Südzucker AG ist es wichtig, dass es eine ausreichende Menge an Rübenflächen gibt, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Mit Hauptsitz in Mannheim ist es für das Unternehmen von besonderer Bedeutung, das Werk in Baden-Württemberg zu erhalten. Hierfür muss die Situation der Landwirte verbessert werden. In den letzten Jahren konnte die Sparte Zucker von den erzielten Umsätzen und Gewinnen der anderen Bereiche profitieren. Dies sorgte bei dem Politiker für verwundern, ihm war nicht bewusst, dass die Südzucker AG neben Zucker auch Energie, Spezialitäten, Tiefkühlpizzen und weitere Dinge produziert. Gerade im Bereich der Ethanol-Herstellung konnte durch Dr. Georg Vierling und Dr. Volker Proffen der Missstand einiger Gesetzesentwürfe und Entscheidungen aufgezeigt werden. Hier räumte Karaahmetoglu ein, dass die Details der Gewinnung und Produktion oft nicht bekannt seien.

Insgesamt war die Gesprächsrunde ein voller Erfolg. Südzucker und Verband konnten viele wichtige Themen ansprechen und ihren Standpunkt erläutern. Karaahmetoglu zeigte viel Verständnis und Interesse. Solch ein respektvoller und offener Umgang miteinander sollte die grundsätzliche Basis für derlei Gespräche sein.