Anbau
Foto: GettyImages
Düngung
So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Welcher Nährstoff ist in welcher Menge sinnvoll?
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Düngung
So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Welcher Nährstoff ist in welcher Menge sinnvoll?
Von Dr. Dietmar Horn und Thomas Hetterich, Bodengesundheitsdienst Ochsenfurt Die Düngung der Pflanzen verfolgt ein Ziel: den Ertrag gegenüber nicht gedüngt zu steigern. Die Ertragsdifferenz und Kosten entscheiden über die Maßnahme. Der Ertrag in der ungedüngten Variante ist ein Ergebnis der Standorteigenschaften und der natürlichen Witterungsbedingungen. Er stellt das Ertragspotenzial des Standorts dar und ist somit auch ein Maß für die Bodenfruchtbarkeit. Das standortspezifische Ertragspotenzial ist auf Dauer keine Konstante, sondern verändert sich durch die Bewirtschaftung. Dazu zählt auch die Phosphat-, Kalium- und Kalkdüngung. Das Ertragspotenzial kann also über einen längeren Zeitraum abnehmen, wenn Nährstoffe bei Unterversorgung nicht ausgeglichen werden. Andererseits ist bei hoher Versorgung im Boden ein gezieltes Nährstoffmanagement sehr wesentlich, um unnötige Kosten zu vermeiden. Zudem lassen die stark gestiegenen Düngemittelpreise nur wenig Spielraum für Maßnahmen. Hier gilt es abzuwägen, welche Nährstoffe in welcher Menge sinnvoll einzusetzen sind.
EUF-Bodenproben erfüllen gesetzliche Vorgaben
Die EUF-Bodenuntersuchung und -Düngeberatung ist in den gesetzlichen Regelwerken verankert und kommt im Rahmen der Düngeverordnung (DüV) in „roten“, „gelben“ und „grünen“ Gebieten zur Anwendung. „Rote Gebiete“ sind Gebiete mit höherer Nitratbelastung, während „Gelbe Gebiete“ eine hohe P-Versorgung ausweisen. Alle notwendigen Angaben zu Nährstoffgehalt und Versorgungsstufe werden bei der EUF-Bodenuntersuchung abgebildet und konform den Vorgaben der Verordnungen umgesetzt.
Einsparungspotenzial für Stickstoff
Wesentliche Größe für die Bemessung des Stickstoffbedarfs ist die im Boden verfügbare Stickstoffmenge gemäß §4. Sie wird beim EUF-Verfahren ausgewiesen und in Zeile 6 der Stickstoff-Düngebedarfsermittlung hinterlegt. Je größer der Stickstoffvorrat im Boden ist, umso niedriger die EUF-Stickstoffempfehlung. Hier bestehen große Einsparungspotenziale, weil die Menge des im Boden verfügbaren Stickstoffs die N-Düngermenge und Düngerkosten reduziert.
Eine große Bandbreite ergibt sich für die Grundnährstoffe Phosphat und Kalium. Ziel ist die Versorgungsstufe C zu erreichen. Die Versorgungsstufe C ist definiert als Nährstoffversorgungszustand des Boden, bei dem keine Ertragszuwächse bei einer Düngung mehr auftreten. Damit dieser Versorgungszustand aufrecht erhalten bleibt, sind die mit den Ernteprodukten abgefahren Nährstoffe wieder zu ergänzen.
Die Düngungsversuche des Bodengesundheitsdienstes zeigen, dass EUF-Kalium- oder -Phosphor-Gehalte in der Versorgungsstufe C für eine optimale Bodenversorgung ausreichen. Das hat der Praktiker erkannt und weiß, wo Düngerkosten eingespart werden können.


Dr. Dietmar Horn

Thomas Hetterich
