Verband
Kampagnenverlauf
Niederschläge sorgen für große Unterschiede
Von überdurchschnittlich bis katastrophal in direkter Nachbarschaft
Die ersten winterlichen Tage Anfang Dezember stellen eine zusätzliche Hürde für die Rübenlogistik dar. Staus und unpassierbare Straßen sorgen für weitere Verzögerungen. Glücklicherweise zeigen die Prognosen derartige Verhältnisse bis Mitte Dezember nur als sehr kurze Episoden. Grundsätzlich konnte die Rübenanfuhr ab Mitte November deutlich stabilisiert und damit die Verarbeitungsleistung des Werks besser ausgelastet werden.
Die ersten winterlichen Tage Anfang Dezember stellen eine zusätzliche Hürde für die Rübenlogistik dar. Staus und unpassierbare Straßen sorgen für weitere Verzögerungen. Glücklicherweise zeigen die Prognosen derartige Verhältnisse bis Mitte Dezember nur als sehr kurze Episoden. Grundsätzlich konnte die Rübenanfuhr ab Mitte November deutlich stabilisiert und damit die Verarbeitungsleistung des Werks besser ausgelastet werden.
Kampagnenverlauf
Niederschläge sorgen für große Unterschiede
Von überdurchschnittlich bis katastrophal in direkter Nachbarschaft
Von Christian Beyer cb – Anfang Dezember waren 60 % der erwarteten Zuckerrüben des Jahres 2022 verarbeitet. Hinsichtlich der inneren Beschaffenheit zeigen diese, trotz der langanhaltenden Trockenheit, überwiegend gute Werte. Die Standardmelasseverluste als Maßstab für die Qualität der Rüben bewegen sich um das Niveau des langjährigen Mittelwertes. Bis auf einzelne Lieferungen lassen sich hier keine negativen Auswirkungen der Stressperioden im Juli und August ablesen.
Die Zuckergehalte liegen jedoch weiterhin unterhalb von 18 % und damit unter dem langjährigen Durchschnitt.
Durch die Niederschläge nach dem Beginn der Kampagne kam es zu deutlichen Verdünnungseffekten. In vielen Beständen führte der Blattneuaustrieb zunächst zu sinkenden Zuckererträgen, ehe die warme Witterung bis Anfang November für deutliche Zuwächse genutzt werden konnte. Die bis unter 16 % abgesunkenen Zuckergehalten erholten sich jedoch nur langsam.
Die gewohnte Nord-Süd-Teilung des Verbandsgebietes zeigt sich in den bisherigen Schlagfertigmeldungen ebenfalls. Sowohl die Ertragszuwächse als auch die absoluten Ertragshöhen liegen im Norden teilweise deutlich unterhalb der im Süden erreichten Ergebnisse. Mit Blick auf die Niederschläge ab Anfang August, speziell in Sachsen und Ostthüringen, wird diese sehr grobe Gliederung den diesjährigen Verhältnissen nicht gerecht. Eine wesentliche Ursache für die starke Differenzierung sind auch unterschiedliche Niederschlagszeitpunkte nach der langen Trockenphase im Juli und August.
Zuckerrübenmiete Anfang November. Deutlich sichtbar sind die Krautanteile auf der Miete. Entsprechende Mengen finden sich auch innerhalb der Miete. Die Reinigungsleistung der Rübenmäuse ist zwar erstaunlich gut, dennoch gelangen große Mengen davon in die Zuckerfabrik und sorgen für zusätzlichen Aufwand.
Die schnelle Abkühlung im September lies trotz der feuchteren Witterung keine zunehmenden Probleme mit Blattkrankheiten erwarten. In den Beständen waren Infektionen mit Cercospora-Blattflecken, Rost oder Mehltau vorhanden. Anfang September erschien eine Behandlung jedoch nicht mehr sinnvoll.
Leider erwies sich diese Einschätzung durch die unerwartet warme Witterung im Oktober teilweise als falsch. Zahlreiche Bestände ohne Fungizidbehandlung bzw. mit einer relativ frühen Fungizidbehandlung zeigten eine sehr dynamische Entwicklung der Cercospora, bis zum Blattneuaustrieb. Diese Entwicklung zu höheren Temperaturen und einer Verlängerung der Vegetationsperiode im Herbst unterstreicht die Bedeutung der Wahl einer gesunden Genetik für mittlere und späte Rodetermine.
Gleichzeitig kann eine weitere bzw. erste Fungizidmaßnahme auch im September noch sinnvoll sein. Blattkrankheiten sind natürlich nicht allein für die Stagnation der Zuckergehalte zur Kampagnenmitte verantwortlich, tragen allerdings einen nennenswerten Teil dazu bei. Die Rodung der Zuckerrüben erfolgte überwiegend unter guten bis sehr guten Rodebedinungen. Nur Vereinzelt mussten die Arbeiten witterungsbedingt kurzfristig unterbrochen werden.
Problematisch ist – wie erwartet – die überdurchschnittliche Verunkrautung der Bestände, was zu hohen Biomassemengen im Werk führt. Die Rübenwäsche erfordert daher, analog zum Jahr 2018, zusätzliche Arbeitskräfte zur Entfernung der Stängelreste.
Die Zuckermärkte zeigen sich weiterhin stabil. Innerhalb der Europäischen Union ist dies aufgrund der geringen Erntemengen erwartet worden. Allerdings zeigt auch der Weltmarkt im Oktober und November einen positiven Trend. Bei sehr hoher Volatilität bewegen sich die Notierungen weiter nach oben. Dabei trifft dies sowohl auf Notierungen für 2023 als auch für 2024 zu, was auch für die kommende Aussaat positiv stimmt. Begründet werden diese Entwicklungen unter anderem mit zurückhaltenden Exporten aus Indien, Wetterproblemen in Brasilien aber auch mit Währungseffekten.