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EU-Rübenanbauer tagen in Berlin

Die Internationale Vereinigung der Europäischen Rübenanbauer (CIBE) hält ihren 44. Kongress vom 3. bis 6. Juni 2015 in Berlin ab. Rund 400 Delegierten aus allen rübenanbauenden EU-Staaten sowie aus der Schweiz und der Türkei treffen sich, um über aktuelle Themen des EU-Zuckerrübenanbaus und über die Herausforderungen nach dem Auslaufen der Zuckerquoten 2017 zu diskutieren.

Nach der Begrüßung durch den CIBE-Präsidenten Bernhard Conzen sprach der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, ein Grußwort. Er ging dabei auf die Reform der EU-Agrarpolitik ein und nahm besonderen Bezug auf die Reform der Zuckermarktordnung und die Herausforderungen ab 2017. Er forderte die EU-Kommission auf, die Produktionsabgabe, die Landwirte und Zuckerunternehmen noch immer an die EU abführen müssen und die pro Jahr fast 160 Mio. Euro beträgt, endlich abzuschaffen. Zudem muss mit dem Ende der Zuckerquoten die Exportbeschränkung von Zucker für die EU-Erzeuger aufgehoben werden.
Kritisch beurteilte er die in 10 EU-Staaten eingeführten gekoppelten Zahlungen für Rüben, da sie zu Wettbewerbsverzerrungen führen. In seinem Schlussplädoyer bezeichnete er die Landwirtschaft als eine wichtige Säule der europäischen Gesellschaft, als einen Garanten für sichere Lebensmittel für rund 500 Mio. Konsumenten in der EU und als eine Kernbranche der kommenden Jahrzehnte. Der europäischen Zuckerwirtschaft sicherte er die Unterstützung des Deutschen Bauernverbandes zu.

Rukwied

DBV-Präsident: "Der Deutsche  Bauernverband unterstützt die europäische Zuckerwirtschaft."

Albert Deß, Mitglied des Europäischen Parlamentes, berichtete über aktuelle Themen der Brüsseler Politik und die Positionen des EU-Parlamentes, dessen Stellung durch die Lissabonner-Verträge gestärkt wurden. Hinsichtlich der Produktionsabgabe schlug er die Verwendung des von der Zuckerwirtschaft einbehaltenen Betrages für die private Lagerhaltung von Zucker zur kurzfristigen Marktentlastung vor. Er kritisierte ebenso wie Rukwied die gekoppelten Zahlungen für Rüben in einigen EU-Ländern. Begehrlichkeiten in anderen Ländern und Sektoren seien bereits geweckt. Dies alles sei nicht im Sinne einer „gemeinsamen“ Agrarpolitik. Die Delegierten des Kongresses forderte er auf, mit einer Stimme zu sprechen und mit klaren Vorschlägen auf die Politik zuzukommen.

Dess

Albert Deß forderte die EU-Zuckerwirtschaft auf, mit einer Stimme zu sprechen und mit klaren Vorschlägen auf die Politik zuzukommen.

Einen Überblick über den Zuckerrübenanbau in Deutschland und die Organisationen der Rübenanbauer gaben die Geschäftsführer des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ), Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, des Rheinischen Rübenbauerverbandes (RRV), Dr. Peter Kasten, und des Verbandes Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ), Dr. Fred Zeller.

Zeller

Dr. Zeller stellte den VSZ,

Helmke

Dr. Heinrich-Hubertus Helmke den DNZ und

Kasten

Dr. Peter Kasten den RRV vor.

Der Kongress wird fortgesetzt mit Vorträgen über den europäischen und globalen Zuckermarkt und über die Herausforderungen, die auf die EU-Zuckerwirtschaft zukommen.

Weitere Informationen zum 44. Kongreß der CIBE in Berlin folgen in der Juli-Ausgabe der dzz.